Handlung
Akiko ist Ende 20 und hat vor einiger Zeit ihre Mutter verloren, das letzte bisschen Familie, das sie noch hatte - seither schwebt sie gefühlt wie ein schwereloses Objekt durch Raum und Zeit und weiß nicht so recht, wo sie hingehört. Als sie dann noch eine unfassbare Entdeckung über ihre Vergangenheit macht, verstärkt sich das Gefühl der Entwurzelung noch. Einsamkeit und die Suche nach sich selbst werden zentrale Themen.Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig Kento, einem ehemaligen Schulkollegen, der damals als Piano-Wunderkind galt. Sie kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus: Kento ist ein sogenannter "Hikikomori", ein Mensch, der über lange Zeit die Wohnung nicht verlässt und jeden Sozialkontakt vermeidet. Kento lebt seit 10 Jahren auf diese Weise, er geht nur nachts raus, wenn weniger Menschen unterwegs sind.
Zwischen den beiden entsteht ein zartes Band, sie tauschen Emails und Sprachnachrichten aus, hin und wieder treffen sie sich auch persönlich, wenn Kento sich dazu in der Lage fühlt. Ohne es bewusst zu beabsichtigen, helfen sie sich gegenseitig dabei, sich selbst näher zu kommen und zugleich ein Stück weit aus der eigenen Komfortzone hinauszuwachsen.
Schreibstil
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen, die Erzählperspektive ist die Ich-Perspektive von Akiko. Durch einen schriftstellerischen Kniff kommt auch die Ich-Perspektive von Kento manchmal vor. Handlungsfördernde Passagen mischen sich hier mit Innenschau, Erinnerungen und Reflexionen sowie mit philosophisch-poetischen Fragestellungen und Betrachtungen.
- Protagonisten sind einzigartig, greifbar und bleiben in Erinnerung
- Interessante Konzepte und Ideen aus der japanischen Kultur (zB. "Hikikomori", oder "Shikata ga nai")
- die Begegnungsqualität zwischen Akiko und Kento
- Betrachtungen, die zum Nachdenken anregen
- starke persönliche Entwicklung der Protagonisten
- Manche Stellen wirkten zu "gewollt" auf mich, insofern als manchmal aus meiner subjektiven Sicht Szenen kreiert wurden, die als einzigen Sinn und Zweck die Platzierung einiger allgemeiner philosophischer Fragen zu haben schienen, und mit der Handlung/der Entwicklung der Protagonisten weniger zu tun hatten.
- Familiengeheimnisse, die ans Licht kommen
- Verlust/Tod eines Familienmitglieds
Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat
- Flüssiger Schreibstil- Protagonisten sind einzigartig, greifbar und bleiben in Erinnerung
- Interessante Konzepte und Ideen aus der japanischen Kultur (zB. "Hikikomori", oder "Shikata ga nai")
- die Begegnungsqualität zwischen Akiko und Kento
- Betrachtungen, die zum Nachdenken anregen
- starke persönliche Entwicklung der Protagonisten
1 Stern Abzug
- Obwohl mich das Buch durchwegs interessiert und gefesselt halten konnte, hat es mir ein bisschen an Gefühlstiefe gefehlt.- Manche Stellen wirkten zu "gewollt" auf mich, insofern als manchmal aus meiner subjektiven Sicht Szenen kreiert wurden, die als einzigen Sinn und Zweck die Platzierung einiger allgemeiner philosophischer Fragen zu haben schienen, und mit der Handlung/der Entwicklung der Protagonisten weniger zu tun hatten.
Sensible Themen in diesem Buch
- Einsamkeit/Isolation- Familiengeheimnisse, die ans Licht kommen
- Verlust/Tod eines Familienmitglieds
Fazit
Ein wunderschönes, interessantes Buch über zwei junge Menschen, die durch ihre Begegnung miteinander schließlich sich selbst näher kommen, Ängste überwinden und über sich selbst hinauswachsen. Sehr flüssiger, angenehmer Schreibstil. Das Buch regt zum Reflektieren und Nachdenken an und bleibt noch eine ganze Weile in Erinnerung.Meine gelesene Ausgabe:
"Akikos Stilles Glück", von Jan-Philipp Sendker, Karl Blessing Verlag, Penguin Random House Verlagsgruppe, 2024
(ISBN: 978-3-89667-629-0)

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